7. Spende geht an den AKI – Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Schwäbisch Hall e.V.
Anlässlich des 90-jährigen Firmenjubiläums der Koch Auto.Gruppe möchten wir einen Beitrag für die Region leisten und soziale Einrichtungen in sämtlichen Landkreisen, in denen die Koch Auto.Gruppe vertreten ist, unterstützen.
In Deutschland leben etwa 50.000 Kinder und Jugendliche mit lebensbegrenzenden Erkrankungen. Jährlich sterben ca. 5.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an einer solchen Erkrankung.
In Deutschland gibt es rund 1.500 ambulante Hospizdienste (einschließlich der ca. 150 Dienste für Kinder und Jugendliche), ca. 250 stationäre Hospize für Erwachsene sowie 18 stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, ca. 330 Palliativstationen in Krankenhäusern, drei davon für Kinder- und Jugendliche (Stand 06.04.2020, Quellen DHPV und Deutscher Kinderhospizverein).
Der Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst in Schwäbisch Hall wurde 2006 gegründet. Der 1. Vorsitzende ist Dr. Stephan Bartholomä. Die Koordination leitet Astrid Winter. Aktuell sind 7 ehrenamtliche Familienbegleiterinnen und -begleiter tätig, die derzeit im Landkreis 7 Familien begleiten.
Voraussetzung für die ehrenamtliche Mitarbeit in der Begleitung von Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind oder einer Familie, in der Mama oder Papa schwerkrank sind, im Sterben liegen oder gestorben sind, ist, dass die Ehrenamtlichen eine Ausbildung absolvieren. Diese Ausbildung findet an der Süddeutschen Kinderhospiz Akademie in Bad Grönenbach statt, die zum Kinderhospiz St. Nikolaus e.V. gehört. Ausbildung, Fahrtkosten und Übernachtung werden komplett vom Verein getragen. Darüber hinaus muss ein 40-stündiges Praktikum absolviert werden, wenn man davor noch nicht mit Kindern gearbeitet hat. Aktuell befinden sich drei Ehrenamtliche in Ausbildung.
In der Regel sind die Angebote der Kinderhospizarbeit nicht – wie immer noch häufig assoziiert – die „Endstation“ für die erkrankten Kinder, sondern der Beginn einer längeren Begleitung. Ambulante Kinderhospizdienste bedeuten neben den Möglichkeiten für persönliche Begegnungen auch Entlastung. Spezifische Angebote für die erkrankten Kinder, Eltern und Geschwister sind ein Kern der Arbeit (siehe https://www.dhpv.de/themen_kinder.html).
Die Familienbegleiter*innen begleiten ab der Diagnosestellung einer lebensverkürzenden Erkrankung. Begleitet werden Kinder/Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen und ihre Familien, d.h. das erkrankte Kind, der erkrankte Jugendliche, die Eltern und Geschwister und alle Zugehörigen. Ebenfalls werden Familien, in denen Mama oder Papa schwerstkrank sind, im Sterben liegen oder gestorben sind, begleitet.
Die Spenden kommen den begleiteten Familien zugute. Alles, was die Familienbegleiter*innen mit den Kindern unternehmen, wird vom Verein bezahlt. Es gibt einen Jugendlichen, der schon seit seiner Kindheit begleitet wird. Er liebt Tiere über alles und sein Wunsch ist es, immer mal wieder einen Zoo oder einen Tierpark zu besuchen. Die Reise- und Übernachtungskosten für ihn, seine Mama und die Familienbegleiterin übernimmt der AKI dann selbstverständlich und macht ihm damit eine sehr große Freude. Und natürlich werden die Spenden für alle Aktionen im Haus und andere Aktivitäten gebraucht und genutzt.
Da Familien mit einem schwerkranken Kind oft auch finanzielle Probleme haben, werden auch mal die Reiterferien oder die Stadtranderholung, in die das Kind sonst nicht gehen könnte, bezahlt.
2018 wurde das Haus in der Mittelhöhe 3 eröffnet. Der Neubau wurde komplett aus Spenden finanziert. Dort finden Treffen der Ehrenamtlichen statt, Veranstaltungen, Aktionen mit Kindern (z.B. wird gekocht und gebacken), im Haus ist ein Snoezelenraum, der gern von den Ehrenamtlichen mit den begleiteten Kindern und auch von Familien genutzt wird. Ebenfalls gibt es ein Elternfrühstück und das Sternencafé. Im Sternencafé treffen sich Mütter und Väter, deren Kind kurz vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind – Sternenkinder! Auch hier finden verschiedene Angebote statt – kreative Angebote, Workshops u.ä. Das Sternencafé wird sehr gut angenommen von Familien aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus. Die Verantwortliche beendet in diesem Jahr die vom Verein finanzierte Fortbildung zur Begleiterin für Familien beim Frühtod ihres Kindes und nach pränatalmedizinischer Diagnose.
Weitere Angebote sind “Aki in Farbe” und “Aki auf dem Bauernhof”. “Aki in Farbe” ist ein Kreativangebot für Kinder und Jugendliche durch eine Kunsttherapeutin. “Aki auf dem Bauernhof” startet in diesem Jahr. Dafür wurde ein Kleinpferd gekauft und eine Kooperation mit einem Reiterhof in der Region eingegangen. Zweiter Ausbauschritt wird die Anschaffung von zwei Alpakas sein.
Ein wichtiger Auftrag ist auch ein politischer – nämlich das Thema Tod und Sterben von Kindern aus der Tabuzone zu holen. Dafür organisiert der AKI regelmäßig Veranstaltungen zu diesem Thema. Es gibt Lesungen, Workshops, u.a. zum Thema Trauer bei Kindern und Jugendlichen, die von Eltern, Interessierten, Erzieher*innen usw. sehr gut angenommen werden. Erst vergangene Woche war Ralph Caspers mit seinem Buch „Wenn Papa jetzt tot ist, muss er dann sterben?“ bei uns zu Gast.
Auf dem Bild v. l.: Lutz Härterich (Geschäftsführung Koch Auto.Gruppe), Dr. Stephan Bartholomä (1. Vorsitzender AKI), Christof Herzog (VW Neuwagen Bereichsleiter Autohaus Koch), Astrid Winter (Koordination AKI), Stefan Härterich (Geschäftsführung Koch Auto.Gruppe).